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Zika – die Angst der werdenden Mütter

December 19, 2016 | Nadia Shira Cohen | Neuen Zürcher Zeitung

El Salvador zählt zu den von Zika stark betroffenen Ländern. Nadia Shira Cohen besuchte Frauen, die mit dieser Angst umgehen oder sich auf ein Leben mit einem schwerbehinderten Kind einstellen mussten.

Mitte November erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO den wegen des Zika-Virus ausgerufenen Gesundheitsnotstand für aufgehoben. Allerdings bedeutet das mitnichten das Ende der gefährlichen Virusinfektion, die bei ungeborenen Kindern zu schweren Missbildungen des Schädels führen kann. In El Salvador hat das Gesundheitsministerium im Rahmen seiner Präventionskampagne den Frauen sogar geraten, während zwei Jahren keine Schwangerschaft zu riskieren. Die Szene, die Nadia Shira Cohen beobachtete, steht allerdings in einem gewissen Widerspruch zu solch offiziöser Besorgnis: Die schwangeren Frauen kamen her, um Moskitonetze und Mückenschutzmittel – die wichtigsten Mittel im Kampf gegen eine Zika-Ansteckung – entgegenzunehmen, die vom Gesundheitsministerium mit Unterstützung der kanadischen Botschaft und des World Food Program gratis offeriert wurden. Aber nach der Pressekonferenz verschwanden die begehrten Güter in einem Spital, die Frauen gingen leer aus.

Zwei hübsche, gesunde Mädchen hat Norma Gutierrez schon geboren, und obwohl ihr Mann nicht gut verdient, sind die Kinder sorgfältig und adrett gekleidet. Das zwei Monate alte Baby aber wurde mit deformiertem Köpfchen geboren: Norma hatte sich in den ersten Monaten ihrer Schwangerschaft mit dem Zika-Virus angesteckt. Die Sorge um das Kind plage sie und ihren Gatten tagaus, tagein, erzählt die salvadorianische Mutter. Sie hätten schon 120 Dollar – für ihre Verhältnisse ein kleines Vermögen – für Tests und Medikamente ausgelegt, immer wieder den Weg ins weit entfernte Spital auf sich genommen. Aber wie sie auf Dauer mit der Krankheit umgehen und dem kleinen Mädchen eine Zukunft schaffen könnten, wüssten sie nicht.

Eine bildschöne junge Frau wie die 24-jährige Milagro Castro sollte der Geburt ihres Kindes mit Freude und Stolz entgegensehen können. Aber ihr Porträt macht nur allzu deutlich, dass das nicht der Fall ist. Milagro lebt in El Salvador, einem der vom Zika-Virus besonders stark heimgesuchten Länder; auch sie wurde während der Schwangerschaft von der Krankheit befallen. Gut vier bange Monate liegen noch vor ihr, bis das Kind zur Welt kommt: Dann wird sich erweisen, ob es gesund ist oder auf Lebzeiten behindert. Milagro setzt ihr Vertrauen allein in Gott. Denn noch wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, eine pränatale Diagnose erstellen zu lassen, würde ihr die Gesetzgebung ihres Landes einen Schwangerschaftsabbruch verbieten, falls das Baby von der gefürchteten Mikrozephalie betroffen wäre.

Die Tigermücke, die das Zika-Virus und andere gefährliche Krankheiten wie Dengue- und Chikungunya-Fieber überträgt, kann sich während der Regenzeit in El Salvador rasant verbreiten. Als sich im Lauf des Jahres 2015 die Geburten missgebildeter Kinder zunehmend häuften, begann ein erbitterter Feldzug gegen die Insekten. Die Aufnahme aus einem der weniger privilegierten Quartiere von San Salvador mutet tatsächlich an, als sei sie auf einem Kriegsschauplatz entstanden; aber der dicke Qualm wird von den Teams der Gesundheitsbehörde verbreitet, die Strassen, Schulen und Wohnhäuser von den Mücken zu befreien versuchen.

Unfassbar, was Flor der Fotografin Nadia Shira Cohen anvertraut hat. Nachdem sie ihr Baby vorzeitig und leblos zur Welt gebracht hatte, wurde sie vor Gericht gezerrt: Ihr drohten 40 Jahre Gefängnis wegen vorsätzlicher Tötung. In El Salvador werden Frauen, die Totgeburten erleiden, infolge des rigiden Abtreibungsgesetzes verdächtigt, ihr Kind “absichtlich” ausgestossen zu haben und riskieren massive Bestrafung. Flor wurde am Ende freigesprochen – aber niemand entschädigt sie für neun Monate Haft, für den Verlust ihrer Stelle, für die Ängste, die sie und ihre Familie auszustehen hatten. Infolge dieser drakonischen Rechtspraxis ist auch den Frauen, die ein vom Zika-Virus befallenes Kind in sich tragen, die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs versagt.

Fotos: Nadia Shira Cohen Die internationale Women’s Media Foundation unterstützte Nadia Shira Cohens Berichterstattung in El Salvador.

About the Author

Nadia Shira Cohen

Nadia Shira Cohen is a freelance photojournalist contributing to the New York Times, National Geographic, Harpers and many international publications. She works frequently in Latin America as well as countries… Read More.

Original Publication
Neuen Zürcher Zeitung
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